Vollgeldinitiative – zentralistisch, dirigistisch – vom Ausland gesteuert

Man muss das thematisieren: Die Vollgeld-Initiative scheint doch massgeblich aus dem Ausland gesteuert zu sein.

Auf der ganzen Welt existieren Zirkel, die sich seit 100 Jahren dieser Idee verschrieben haben und inzwischen gut miteinander vernetzt sind. Sie haben sich international zum Verein MoMo zusammengeschlossen, zum Verein Monetäre Modernisierung. Auffallend viele Exponenten der Initiative stammen aus Deutschland. So der geistige Vater des «Volksbegehrens», der Soziologieprofessor Joseph Huber.

Sie haben längst den Braten gerochen: In der Direkten Demokratie der Schweiz können sie ihre sektiererische Saat am besten ausstreuen. In der «Luzerner Zeitung» konnte man die Bestätigung dafür lesen: «Bemerkenswert ist auch die Person Emma Dawnay. Die Britin sitzt nicht nur im Vorstand von Momo, sondern hat im Jahr 2015 als Grüne für das britische Parlament kandidiert. In einem Video mit Gleichgesinnten sagt sie, dass sich die Schweiz als direkte Demokratie perfekt eigne, um die Idee vorwärtszutreiben.“

Mit anderen Worten: Mehr oder weniger weltfremde Ideologen wollen uns als Versuchslabor missbrauchen – für ein Geldsystem, das noch nirgends eingeführt ist. Auf der ganzen Welt nicht! Mit hohen Risiken!

Da mache ich nicht mit!

Abgesehen davon: Es besteht nicht der geringste Anlass, unser bewährtes Geldsystem auf den Kopf zu stellen. Doch genau das will diese Initiative. Sie verlangt, dass in der Schweiz – vorerst mal hier, andere Länder sollen dem Beispiel natürlich folgen- – nur noch die Nationalbank Geld schaffen darf. Den Banken soll verboten werden sogenanntes Buchgeld in Umlauf zu bringen, indem sie Kredite vergeben.

So harmlos das tönt, so gefährlich ist diese zentralistische und dirigistische Initiative: Vor allem die kleineren und mittleren Banken wären im Nun weniger profitabel. Die Kredite würden künstlich verteuert, die Kreditvergabe zentralisiert, letztlich verpolitisiert und die Mehrkosten auf die Kunden überwälzt. Eine Kettenreaktion wäre die Folge: weniger Investitionen, gefährdete Arbeitsplätze. Vor allem in ländlichen Regionen!

Ich halte es mit unserer hoch angesehenen Nationalbank: Auch sie warnt vor den Folgen eines Ja, obwohl sie mehr Einfluss erhielte. Und sie muss es ja wissen.

Walter Müller, Nationalrat, Azmoos

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